Nur ein Auto mit Renault Power holt WM-Punkte in China

13. April 2015
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GRAND PRIX VON CHINA
Der Große Preis von China auf dem Shanghai International Circuit verlief für Renault enttäuschend. Als einziger Pilot mit dem Renault ENERGY F1-2015 im Heck erreichte Daniel Ricciardo vom Partnerteam Red Bull Racing als Neunter die Punkteränge.
So motivierend der Aufwärtstrend von Renault in Malaysia wirkte, so ernüchternd verlief der dritte Lauf zur Formel 1-Weltmeister­schaft 2015, der Große Preis von China. Im Qualifying hatte Daniel Ricciardo im Red Bull Racing-Renault RB11 immerhin Startplatz sieben erzielt. Sein Teamkollege Daniil Kvyat ging von Platz zwölf ins Rennen, direkt vor den beiden jungen Heißspornen von Toro Rosso-Renault, Max Verstappen und Carlos Sainz jr.

Beim Rennstart kam ausgerechnet Ricciardo sehr schlecht in Fahrt und fiel bis auf Position 17 zurück. Der Australier kämpfte sich mit guten Rundenzeiten Platz um Platz zurück nach vorn, wurde aber mehrfach im dichten Verkehr aufgehalten. Mehr als Endrang neun war für den 25-Jährigen unter diesen Umständen nicht möglich. Sein russischer Teamkollege Daniil Kvyat musste den RB11 bereits in Runde 16 wegen eines Defekts am Verbrennungsmotor abstellen.

Die Youngster des zweiten Partnerteams von Renault, der Scuderia Toro Rosso, zeigten beide ein sehr starkes Rennen. Max Verstappen kämpfte sich beherzt bis in die Punkteränge vor und überholte mehrere Rivalen auf sehenswerte Weise. Der erst 17-jährige Niederländer lag zwei Runden vor Schluss sicher auf Rang acht. Dann jedoch versagte auf der Zielgeraden das Triebwerk seines STR10.

Carlos Sainz jr. im zweiten Toro Rosso-Renault legte einen guten Start hin, fiel wegen eines Drehers in der zweiten Runde jedoch weit zurück. Offenbar wegen eines Getriebeproblems hatte der STR10 des 20-jährigen Spaniers gegen Rennmitte zwischen­zeitlich keinen Vortrieb mehr. Als sein Auto wieder wunschgemäß funktionierte, zeigte der Spanier sein immenses Talent mit schnellen Runden, über Endrang 14 kam er jedoch nicht mehr hinaus.

Rémi Taffin, Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams:
„Wir hatten in China gleich mit mehreren Schwierigkeiten zu kämpfen und konnten unseren Fahrern nicht die Antriebslösungen liefern, die sie brauchten. Im Qualifying tauchte am Auto von Daniel Ricciardo ein Problem mit den Systemen auf und wir wechselten vorsichtshalber seinen Verbrennungsmotor. Dann gab es im Rennen zwei völlig unerwartete Motorschäden. Im Moment gehen wir davon aus, dass an den V6-Turbos von Daniil Kvyat und Max Verstappen derselbe Defekt auftrat. Wir haben exakt diese Motorenspezifikation auf den Prüfständen und auf der Rennstrecke viele hundert Kilometer lang getestet, ohne dass ein Problem auftauchte. Deshalb müssen wir klären, wieso es jetzt dazu kam. Wir haben in der kommenden Woche weitere Prüfstandversuche geplant, um uns in Bahrain in besserer Form präsentieren zu können.“

Cyril Abiteboul, Geschäftsführer Renault Sport F1:
„Als Unternehmen gehen wir offen mit Fehlern um und geben ehrlich zu, wenn die Ursache für ein Problem bei uns liegt. Heute ist das der Fall. Wie erwartet kam der Kurs von Shanghai unserem Renault ENERGY F1-2015 aus Performance-Sicht nicht entgegen. Darüber hinaus hatten wir jedoch auch mit unerwarteten Problemen bei der Zuverlässigkeit zu kämpfen. Da wir die Fahrzeuge unserer Partnerteams früher als geplant mit neuen Antriebseinheiten ausstatten mussten, führte dies leider dazu, dass einige Probleme der ersten Motorenspezifikation mit übernommen wurden. Dies stellte uns vor eine weitere Herausforderung, von der wir jedoch geglaubt hatten, sie im Griff zu haben. Mit unseren Partnern Red Bull Racing und Toro Rosso haben wir bereits Gespräche geführt. Aber alles, was wir jetzt sagen können ist, dass wir die Ursachen für die Fehler gründlich untersuchen werden und so schnell wie möglich Gegenmaßnahmen einleiten müssen, um eine 100-prozentige Zuverlässigkeit unserer Triebwerke sicher zu stellen. Bis zum nächsten Grand Prix in Bahrain bleiben uns lediglich fünf Tage Zeit und wir wissen, dass das Rennen in Sakhir ein weiterer Härtetest für uns sein wird. Wir gehen die Probleme gezielt an, so wie wir es seit Melbourne bereits erfolgreich in Bezug auf die Fahrbarkeit getan haben. Nur zwei Rennen nach dem Saisonauftakt in Australien zeichnet sich unser ENERGY F1-2015 durch die bislang beste Fahrbarkeit in der V6-Ära aus. Je härter die Anforderungen sind, die an uns gestellt werden, desto größer ist unsere Motivation.“
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