20. Juli 2008 GP – Deutschland

21. Juli 2008
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Nelson Piquet holt in Hockenheim Platz zwei für ING Renault F1

Das ING Renault F1 Team erzielte heute in Hockenheim sein bisher bestes Saisonergebnis: Durch eine taktische Meisterleistung des Teams und eine fehlerfreie Fahrt holte der Brasilianer Nelson Piquet Platz zwei im Großen Preis von Deutschland. Teamkollege Fernando Alonso lief nach einem von mehreren Zwischenfällen geprägten Rennen als Elfter ein.
Sowohl Fernando Alonso als auch Nelson Piquet büßten am Start und in der Anfangsphase des Rennens Plätze ein. Fernando rutschte nach einem kämpferischen ersten Stint bis auf Rang zehn ab. Nelson war vom Team mit einer schweren Spritladung ins Rennen geschickt worden. Durch einen kurzfristigen Strategiewechsel gelang es, das Auto des Brasilianers gegen Rennmitte vollzutanken und auf eine Einstopp-Strategie zu setzen – exakt in jenem Moment, in dem nach einem Unfall des Deutschen Timo Glock in Runde 36 das Safety Car ausrückte.

Die Mehrzahl der Fahrer – darunter auch Fernando Alonso – absolvierten ihre zweiten Boxenstopps während der Safety Car-Phase. Währenddessen war Piquet längst wieder auf der Strecke und verbesserte sich mit jedem Tankhalt eines Gegners um einen Platz. Als das Rennen wieder freigegeben wurde, zeigte sich, dass die Einstopp-Strategie voll aufgegangen war: Nelson führte den Großen Preis von Deutschland bis kurz vor Schluss an.

In einem spannenden Finale behielt der Sohn des gleichnamigen dreifachen Weltmeisters kühlen Kopf. Er wurde zwar noch vom späteren Sieger Lewis Hamilton im klar überlegenen McLaren überholt, verteidigte aber seinen zweiten Platz gekonnt. Sich selbst bescherte er damit den ersten Podestplatz seiner jungen Karriere, dem Team sicherte er acht wichtige WM-Punkte.
Das Team absolviert in der kommenden Woche Testfahrten im südspanischen Jerez, bevor in zwei Wochen der Große Preis von Ungarn auf dem Programm steht. Die Mannschaft konzentriert sich bereits voll auf den Hungaroring und will den Schwung aus Hockenheim in die Puszta mitnehmen.

Fernando Alonso (Pilot des ING Renault F1 Teams, Platz 11)
„Das war ein hartes Rennen für mich. Mein Start klappte nicht besonders, und ich verlor einige Positionen. Später stimmten meine Rundenzeiten, doch es war schwierig, sich wieder vorzuarbeiten. Ich glaube, heute fehlte uns einfach das Glück. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und uns voll auf den nächsten Grand Prix konzentrieren.“

Nelson Piquet (Pilot des ING Renault F1 Teams, Platz 2)
„Ich bin natürlich überglücklich! Nach dem Qualifying gestern dachte ich, mein Rennwochenende sei gelaufen. Im Rennen setzten wir auf eine offensive Strategie, und das Team traf eine großartige Entscheidung, als sie mich direkt vor der Safety Car-Phase zum Tanken reinholten. Danach musste ich mich konzentrieren, um weiterhin gute Rundenzeiten zu fahren und meine Reifen bis zum Rennende so gut wie möglich zu schonen. Mir war klar, dass Lewis erheblich schneller fahren konnte als ich, deshalb bin ich bei seinem Überholmanöver keine unnötigen Risiken eingegangen. Dieser Podestplatz ist eine tolle Belohnung für die gute Arbeit des gesamten Teams.“

Flavio Briatore (Geschäftsführer des ING Renault F1 Teams)
„Nelson zeigte ein packendes Rennen. In der Schlussphase bewies er, wie schnell er ist und fuhr trotz des enormen Drucks gleichmäßig weiter. Den klar schnelleren Hamilton konnte er nicht halten, doch den zweiten Platz verteidigte er souverän. Ich freue mich für ihn und das ganze Team, das dieses Ergebnis längst verdient hat.“

Pat Symonds (Leitender Ingenieur des ING Renault F1 Teams)
„Heute hatten wir sicher etwas Glück, doch ich denke, mit unserer Entscheidung, Nelson einen langen ersten Stint fahren zu lassen und dann direkt vor der Safety Car-Phase hereinzuholen, haben wir das Glück gezwungen. Danach zeigte Nelson eine fehlerfreie Fahrt. Er stand unter Druck, tat aber genau das, was er zu tun hatte. Ich möchte ihm herzlich gratulieren und hoffe, dass mit diesem Tag für ihn eine bessere Zeit anbricht. Das Glück, das heute auf Nelsons Seite stand, fehlte Fernando. Er erlebte ein schwieriges Rennen. Was auch passierte, alles lief gegen ihn. Aber wir wissen, dass Fernando immer sein Bestes gibt. Das heutige Rennen macht ihn für Ungarn nur noch entschlossener!“
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