21. Oktober 2007 GP – Brasilien
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Nach einem eher enttäuschenden Qualifying – das mit den Startpositionen zwölf für Giancarlo Fisichella und 17 (Heikki Kovalainen) endete – nahm das ING Renault F1 Team den Grand Prix von Brasilien mit einer mutigen Strategie in Angriff, um verlorenen Boden zurückzugewinnen. Der Konstrukteurs-Weltmeister der Jahre 2005 und 2006 versuchte, aus einem generellen Problem mit der superweichen der beiden zur Verfügung stehenden Reifenmischungen einen Vorteil zu ziehen. Ob sich diese Taktik ausgezahlt hätte, blieb ungeklärt: Aufgrund von Zwischenfällen musste der französische Hersteller den einzigen Doppelausfall der Saison 2007 hinnehmen. Giancarlo Fisichella wurde nach dem Start beim Anbremsen der ersten Kurve von hinten getroffen und verpasste eingangs der zweiten Runde einen Anbremspunkt. Dabei rutschte der Italiener von der Ideallinie und drehte sich in den Weg von Sakon Yamamoto. Die Kollision führte zu so schweren Beschädigungen am Renault R27, dass Fisichella an der Box aufgeben musste.
Sein Teamkollege Heikki Kovalainen hatte das Rennen als einziger Starter überhaupt auf den superweichen Pneus in Angriff genommen, touchierte in der ersten Kurve aber ebenfalls einen Kontrahenten und beschädigte sich dabei den vorderen linken Reifen. Bis er diesen Defekt an der Box beheben lassen konnte, hatte der junge Finne – der am Freitag seinen 26. Geburtstag feiern durfte – bereits eine Runde verloren. Ein noch nicht näher bekannter technischer Defekt sorgte im 35. Umlauf dafür, dass Kovalainen seinen Monoposto aus der Gewalt verlor und in Kurve 3 in die Streckenbegrenzung rutschte. Es war sein erster Ausfall der gesamten Saison. Bei den 17 Formel 1-Rennen 2007 sahen die beiden Renault R27 insgesamt 30 Mal das Ziel und stellten damit ihre maßstäbliche Zuverlässigkeit klar unter Beweis.
Heikki Kovalainen (Ausfall durch Unfall in Runde 35, Ursache ist noch nicht geklärt)
„Wir hatten uns für eine sehr mutige Strategie entschieden und planten einen sehr kurzen ersten Turn auf den superweichen Pneus und mit besonders leichter Benzinladung. Mein Start war erneut sehr gut und ich näherte mich neben Ralf Schumacher der ersten Kurve auf der Außenlinie, um eingangs der folgenden Rechtskurve in einer guten Position zu sein. Doch dann kam es vor uns zu einer Kollision, in die auch Giancarlo Fisichella verwickelt wurde, und Ralf ruschte in mein Auto. Erst dachte ich, es hätte meine komplette vordere linke Radaufhängung zerrissen. Zurück an der Box stellte sich jedoch heraus, dass es sich nur um einen defekten Reifen handelte. Also tankten wir meinen Renault R27 voll, zogen die härteren Pneus auf und gingen wieder ins Rennen. Unglücklicherweise kehrte ich jedoch genau in einer Gruppe von Fahrzeugen auf die Strecke zurück, die mich überrundeten. Ich habe auf meinem ersten Turn fast dauerhaft die Blaue Flagge gesehen und musste andere passieren lassen, obwohl ich eigentlich hätte schneller fahren können als sie. Doch so sind die Regeln. Als sich die Verkehrssituation um mich herum etwas beruhigt hatte, wollte ich mein Auto nur noch ins Ziel bringen. In Kurve 2 fühlte ich jedoch eine Vibration vom linken Hinterrad und ging mit dem Fuß etwas vom Gas – worauf die Hinterachse abrupt die Haftung verlor und ich in die Reifenstapel rutschte. Es ist wirklich ein Jammer, das Saisonfinale auf diese Weise zu beenden, denn sonst hätte ich in jedem einzelnen Grand Prix dieses Jahres das Ziel gesehen. Aber so ist es manchmal. Jetzt widme ich mich direkt meiner nächsten Herausforderung: Im November gehe ich beim New-York-Marathon an den Start, danach konzentriere ich mich wieder voll auf die bevorstehende Saison. Wenn ich Formel 1-Weltmeister werden will – und nicht anders lautet mein Ziel – muss ich physisch und psychisch besser vorbereitet sein, als dies noch in diesem Jahr der Fall war. Damit kann ich nicht früh genug beginnen.”
Giancarlo Fisichella (Ausfall in Runde 2 aufgrund eines Unfallschadens)
„Das ganze Team und auch ich haben eine sehr schwierige Saison erlebt, da hätte ich es mir sehr gewünscht, dass das letzte Rennen etwas länger dauern würde als nur zwei Runden. Beim Start rutschte mir jemand ins Heck, wodurch mein Auto beschädigt wurde. Eingangs der zweiten Runde kämpfte ich mit einem Williams um Positionen, rutschte dabei aber von der Strecke. Auf dem Gras neben dem Asphalt konnte ich das Auto nicht mehr kontrollieren oder verlangsamen und kreiselte auf die Piste zurück. Dort traf mich ein weiterer Kontrahent, was für uns beide leider zum Ausfall führte. Aus meiner Sicht ein typischer Rennunfall, den ich trotzdem bedauere. Es ist wirklich schade, dass wir aus Brasilien mit leeren Händen und ohne eine Belohnung für die harte Arbeit einer ganzen Saison nach Hause zurückkehren. Ich möchte mich bei allen Mechanikern und Ingenieuren bedanken: Egal, wie schwierig es für uns aussah, sie haben nie den Mut sinken lassen und hätten einen besseren Jahresabschluss verdient.”
Flavio Briatore (Geschäftsführender Direktor des ING Renault F1 Teams):
„Ein schwieriges Jahr ist mit einem schwierigen Rennen zu Ende gegangen. Wir wussten, dass es für uns im letzten Teil der Saison nicht einfacher werden würde, denn wir konzentrieren uns bereits seit geraumer Zeit auf 2008. Wer so wie wir im hart umkämpften Mittelfeld unterwegs ist, dem können solche Zwischenfälle zustoßen. Wir waren bereit, eine mutige Rennstrategie zu versuchen. Vielleicht hätte sie sich ausgezahlt. Aus meiner Sicht ist es jedoch von wesentlich größerer Bedeutung, dass wir als Team dieses Jahr – das für uns so viele Herausforderungen und Probleme mit sich gebracht hat – erhobenen Hauptes und mit ungebrochenem Kampfwillen durchstanden haben. Die Unterstützung, die wir dabei von Renault, ING und allen anderen Partner erhielten, war dabei eine ständige und große Hilfe, für die ich mich an dieser Stelle zutiefst bedanken möchte. Jetzt nehmen wir gleich die nächste Herausforderung an und werden beweisen, dass wir im kommenden Jahr so stark wie nie zuvor zurückkehren werden und unseren Platz an der Spitze des Feldes wieder einnehmen. Ich persönlich hege überhaupt keine Zweifel, dass uns dies gelingen wird.”
Pat Symonds (Leitender Ingenieur des ING Renault F1 Teams):„Das Rennen von Giancarlo Fisichella endete früh: Wer wie er in nur zwei Runden gleich zwei Unfälle verkraften muss, kommt schnell zur Erkenntnis, dass es wohl nicht sein Tag ist. Bei Heikki Kovalainen haben wir uns nach dem enttäuschenden Abschneiden im Qualifying für eine abweichende Strategie entschieden, da mit konventionellen Methoden die Aussicht auf WM-Punkte ohnehin nur gering waren. Wir wollten ihn auf einen kurzen ersten Turn mit den problematischen superweichen Pneus schicken. Dass sein Start-,Stint‘ jedoch so kurz sein würde, damit hatten wir nicht gerechnet: Er kehrte aus der ersten Runde mit einem defekten Reifen zurück. Obwohl bereits einen Umlauf im Hintertreffen, fuhr er fortan ein sehr kämpferisches Rennen, das mit einem Unfall in Kurve 3 vorzeitig endete. Wir müssen jetzt analysieren, was die Ursache für seinen Abflug war.
Wir bei Renault sind bekannt dafür, dass wir uns sehr ehrgeizige Ziele setzen. Der dritte Rang in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ist kein Resultat, für das wir uns schämen müssten. Dennoch entspricht dieses Ergebnis nicht unseren Erwartungen. Wir nehmen es als Ansporn, in der kommenden Saison umso fulminanter zurückzuschlagen.”
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RENAULT Presse & Öffentlichkeitsarbeit
RENAULT ÖSTERREICH GmbH
Laaer Berg-Strasse 64, A-1101 Wien
Tel. 01/68010-103 Fax 109
e-mail: dorit.haider@renault.at
Fotos und Text unter: www.media.renault.at
Sein Teamkollege Heikki Kovalainen hatte das Rennen als einziger Starter überhaupt auf den superweichen Pneus in Angriff genommen, touchierte in der ersten Kurve aber ebenfalls einen Kontrahenten und beschädigte sich dabei den vorderen linken Reifen. Bis er diesen Defekt an der Box beheben lassen konnte, hatte der junge Finne – der am Freitag seinen 26. Geburtstag feiern durfte – bereits eine Runde verloren. Ein noch nicht näher bekannter technischer Defekt sorgte im 35. Umlauf dafür, dass Kovalainen seinen Monoposto aus der Gewalt verlor und in Kurve 3 in die Streckenbegrenzung rutschte. Es war sein erster Ausfall der gesamten Saison. Bei den 17 Formel 1-Rennen 2007 sahen die beiden Renault R27 insgesamt 30 Mal das Ziel und stellten damit ihre maßstäbliche Zuverlässigkeit klar unter Beweis.
Heikki Kovalainen (Ausfall durch Unfall in Runde 35, Ursache ist noch nicht geklärt)
„Wir hatten uns für eine sehr mutige Strategie entschieden und planten einen sehr kurzen ersten Turn auf den superweichen Pneus und mit besonders leichter Benzinladung. Mein Start war erneut sehr gut und ich näherte mich neben Ralf Schumacher der ersten Kurve auf der Außenlinie, um eingangs der folgenden Rechtskurve in einer guten Position zu sein. Doch dann kam es vor uns zu einer Kollision, in die auch Giancarlo Fisichella verwickelt wurde, und Ralf ruschte in mein Auto. Erst dachte ich, es hätte meine komplette vordere linke Radaufhängung zerrissen. Zurück an der Box stellte sich jedoch heraus, dass es sich nur um einen defekten Reifen handelte. Also tankten wir meinen Renault R27 voll, zogen die härteren Pneus auf und gingen wieder ins Rennen. Unglücklicherweise kehrte ich jedoch genau in einer Gruppe von Fahrzeugen auf die Strecke zurück, die mich überrundeten. Ich habe auf meinem ersten Turn fast dauerhaft die Blaue Flagge gesehen und musste andere passieren lassen, obwohl ich eigentlich hätte schneller fahren können als sie. Doch so sind die Regeln. Als sich die Verkehrssituation um mich herum etwas beruhigt hatte, wollte ich mein Auto nur noch ins Ziel bringen. In Kurve 2 fühlte ich jedoch eine Vibration vom linken Hinterrad und ging mit dem Fuß etwas vom Gas – worauf die Hinterachse abrupt die Haftung verlor und ich in die Reifenstapel rutschte. Es ist wirklich ein Jammer, das Saisonfinale auf diese Weise zu beenden, denn sonst hätte ich in jedem einzelnen Grand Prix dieses Jahres das Ziel gesehen. Aber so ist es manchmal. Jetzt widme ich mich direkt meiner nächsten Herausforderung: Im November gehe ich beim New-York-Marathon an den Start, danach konzentriere ich mich wieder voll auf die bevorstehende Saison. Wenn ich Formel 1-Weltmeister werden will – und nicht anders lautet mein Ziel – muss ich physisch und psychisch besser vorbereitet sein, als dies noch in diesem Jahr der Fall war. Damit kann ich nicht früh genug beginnen.”
Giancarlo Fisichella (Ausfall in Runde 2 aufgrund eines Unfallschadens)
„Das ganze Team und auch ich haben eine sehr schwierige Saison erlebt, da hätte ich es mir sehr gewünscht, dass das letzte Rennen etwas länger dauern würde als nur zwei Runden. Beim Start rutschte mir jemand ins Heck, wodurch mein Auto beschädigt wurde. Eingangs der zweiten Runde kämpfte ich mit einem Williams um Positionen, rutschte dabei aber von der Strecke. Auf dem Gras neben dem Asphalt konnte ich das Auto nicht mehr kontrollieren oder verlangsamen und kreiselte auf die Piste zurück. Dort traf mich ein weiterer Kontrahent, was für uns beide leider zum Ausfall führte. Aus meiner Sicht ein typischer Rennunfall, den ich trotzdem bedauere. Es ist wirklich schade, dass wir aus Brasilien mit leeren Händen und ohne eine Belohnung für die harte Arbeit einer ganzen Saison nach Hause zurückkehren. Ich möchte mich bei allen Mechanikern und Ingenieuren bedanken: Egal, wie schwierig es für uns aussah, sie haben nie den Mut sinken lassen und hätten einen besseren Jahresabschluss verdient.”
Flavio Briatore (Geschäftsführender Direktor des ING Renault F1 Teams):
„Ein schwieriges Jahr ist mit einem schwierigen Rennen zu Ende gegangen. Wir wussten, dass es für uns im letzten Teil der Saison nicht einfacher werden würde, denn wir konzentrieren uns bereits seit geraumer Zeit auf 2008. Wer so wie wir im hart umkämpften Mittelfeld unterwegs ist, dem können solche Zwischenfälle zustoßen. Wir waren bereit, eine mutige Rennstrategie zu versuchen. Vielleicht hätte sie sich ausgezahlt. Aus meiner Sicht ist es jedoch von wesentlich größerer Bedeutung, dass wir als Team dieses Jahr – das für uns so viele Herausforderungen und Probleme mit sich gebracht hat – erhobenen Hauptes und mit ungebrochenem Kampfwillen durchstanden haben. Die Unterstützung, die wir dabei von Renault, ING und allen anderen Partner erhielten, war dabei eine ständige und große Hilfe, für die ich mich an dieser Stelle zutiefst bedanken möchte. Jetzt nehmen wir gleich die nächste Herausforderung an und werden beweisen, dass wir im kommenden Jahr so stark wie nie zuvor zurückkehren werden und unseren Platz an der Spitze des Feldes wieder einnehmen. Ich persönlich hege überhaupt keine Zweifel, dass uns dies gelingen wird.”
Pat Symonds (Leitender Ingenieur des ING Renault F1 Teams):„Das Rennen von Giancarlo Fisichella endete früh: Wer wie er in nur zwei Runden gleich zwei Unfälle verkraften muss, kommt schnell zur Erkenntnis, dass es wohl nicht sein Tag ist. Bei Heikki Kovalainen haben wir uns nach dem enttäuschenden Abschneiden im Qualifying für eine abweichende Strategie entschieden, da mit konventionellen Methoden die Aussicht auf WM-Punkte ohnehin nur gering waren. Wir wollten ihn auf einen kurzen ersten Turn mit den problematischen superweichen Pneus schicken. Dass sein Start-,Stint‘ jedoch so kurz sein würde, damit hatten wir nicht gerechnet: Er kehrte aus der ersten Runde mit einem defekten Reifen zurück. Obwohl bereits einen Umlauf im Hintertreffen, fuhr er fortan ein sehr kämpferisches Rennen, das mit einem Unfall in Kurve 3 vorzeitig endete. Wir müssen jetzt analysieren, was die Ursache für seinen Abflug war.
Wir bei Renault sind bekannt dafür, dass wir uns sehr ehrgeizige Ziele setzen. Der dritte Rang in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ist kein Resultat, für das wir uns schämen müssten. Dennoch entspricht dieses Ergebnis nicht unseren Erwartungen. Wir nehmen es als Ansporn, in der kommenden Saison umso fulminanter zurückzuschlagen.”
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