ESPACE CLEANTEC MIT NEUER NOX-FALLE

18. August 2009
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RENAULT INNOVATION WANDELT STICKOXIDE UM

Als erste Großraumlimousine mit Dieselmotor unterbietet der Renault Espace dCi 175 CLEANTEC mit 6-Gang-Schaltgetriebe die Grenzwerte der erst ab 2014 in Kraft tretenden Schadstoffnorm Euro 6 und profitiert damit vom staatlichen NoVA-Bonus. Möglich macht dies die neue NOX-Falle, die schädliche Stickoxide (NOX), deren Konzentration in Dieselabgas prinzipbedingt höher als beim Benziner ist, in harmlosen Stickstoff und Sauerstoff umwandelt. Der Espace dCi 175 CLEANTEC profitiert damit als einziges Fahrzeug in seinem Segment vom staatlichen NoVA-Bonus.
Renault hat für die neuartige Technologie zur Abgasnachbehandlung insgesamt 36 Patente angemeldet. Vor seiner Serienfreigabe wurde das System knapp ein Jahr lang in Frankreich an Bord des Espace dCi 175 CLEANTEC mit 2,0 Liter Hubraum und 127 kW/173 PS unter Alltagsbedingungen getestet.

Für die NOX-Falle kombiniert Renault den Diesel-Oxidations­katalysator mit einem NOX-Speicherkatalysator. Beide Systeme ergänzen sich in ihrer Funktion:

  • Der Diesel-Oxidationskatalysator wandelt Kohlenwasserstoffe (HC), die sich bei unvollständiger Verbrennung im Motor bilden, und Kohlenmonoxid (CO) zu Kohlendioxid (CO2) und Wasser um. Außerdem wird Stickstoffmonoxid (NO), das bei sehr hohen Ver­brennungstemperaturen entsteht, zu Stickstoffdioxid (NO2) oxidiert.

  • Der nachgeschaltete NOX-Speicherkatalysator fungiert als eigentliche NOX-Falle. Er sammelt und speichert die Stickoxide zirka zehn Minuten lang und wandelt sie danach in einem rund fünf Sekunden dauernden Prozess in harmlosen Stickstoff (N2) und Sauerstoff (O2) um. Alle Vorgänge laufen automatisch ab, ohne dass der Fahrer und die Passagiere sie bemerken.

Aufwändige Elektronik steuert Regeneration
Zunächst oxidiert NO im Diesel-Oxidationskatalysator an den katalytisch aktiven Edelmetall­elementen Platin (Pt), Barium (Ba) und Rhodium (Rh) zu NO2. Im NOX-Speicherkatalysator oxidiert danach Barium zu Bariumoxid und verbindet sich mit dem NO2 zur wässrigen Bariumnitratlösung Ba(NO3)2. Darin ist das NO2 gespeichert.

Am Ende der zehnminütigen Einspeicherungsphase wird die NOX-Falle regeneriert. Dazu muss ein sogenanntes „fettes“ Gemisch mit hohem Kraftstoffanteil verbrannt werden – beispielsweise, wenn der Motor unter Volllast läuft, oder wenn das Gemisch den optimalen Luftanteil hat, um vollständig zu verbrennen.

In „fetten“ Emissionen ist so viel Reduktionsmittel wie beispielsweise reiner Wasserstoff und verschiedene Kohlen­wasserstoffe enthalten, dass die Barium­nitratlösung schlagartig aufgelöst wird. Das dadurch frei werdende NO2 wird direkt an dem edelmetall­beschichteten Katalysator zu reinem Stickstoff reduziert. Der Wasserstoff und die Kohlenwasserstoffe oxidieren wiederum zu Wasser oder CO2.

Um sicherzustellen, dass die NOX-Falle unbemerkt arbeitet, sind zusätzliche Sauerstoff- und Hitzesensoren an der Ansauganlage und am Auspuffendrohr installiert. Die ermittelten Daten werden an den Zentralrechner übermittelt. Dieser steuert auf Basis der Informationen, wann die NOX-Falle regeneriert wird.

Unverändert günstiger Kraftstoffverbrauch
Dank der neuen NOX-Falle unterbietet der Renault Espace dCi 175 CLEANTEC mit 6-Gang-Schaltgetriebe und selbstreinigendem Dieselpartikel­filter als erster Diesel seines Segments die Grenzwerte der erst ab 2014 in Kraft tretenden Schadstoffnorm Euro 6. Das System hat keine Auswirkungen auf den Kraftstoff­verbrauch und des Emissionen des Espace dCi 175 CLEANTEC. Die Renault Großraumlimousine begnügt sich in der Variante mit 6-Gang-Schaltgetriebe im Schnitt unverändert mit 7,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer . Dies entspricht einem CO2-Ausstoß von 194 Gramm pro Kilometer.

Das Sondermodell Espace Celebration mit überkompletter Ausstattung zum Jubiläum „25 Jahre Espace“ startet in Österreich ab Mitte September 2009 als erstes Modell der Renault Palette mit dem neuen 2.0 dCi 175 CLEANTEC zum Sonderpreis ab Euro 38.293,- .
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