Renault im Focus: GP von China

12. Oktober 2005
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„Wir hören nie auf zu arbeiten“

Die Formel 1-Saison 2005 bleibt spannend bis zum Schluss. Nachdem Renault Pilot Fernando Alonso bereits als Weltmeister feststeht, will sich Renault F1 beim Großen Preis von China auch den Konstrukteurstitel sichern. „Wir haben die Führung in der Herstellerwertung zurück erobert“, sagt Teamchef Flavio Briatore vor dem Saisonfinale auf dem Shanghai International Circuit, „jetzt wollen wir sie auch nicht mehr aus der Hand geben.“
Die zwei Punkte Vorsprung, die Renault F1 vor dem Final Countdown im Reich der Mitte auf seinen stärksten Verfolger McLaren-Mercedes hat, sind alles andere als ein komfortables Ruhekissen. Doch nach der starken Teamleistung beim Großen Preis von Japan ist die Zuversicht groß in den Reihen der Equipe Jaune. Sowohl Fernando Alonso als auch Giancarlo Fisichella fuhren mit ihren Renault R25 aufs Siegerpodest und holten dadurch für Renault F1 die Führung in der Konstrukteursweltmeisterschaft zurück.

Knapp am Sieg vorbei

„Das war ein fantastisches Rennen und ein großartiges Spektakel für die Zuschauer“, schwärmte Renault F1-Teamchef Flavio Briatore in Suzuka, wo Giancarlo Fisichella seinen zweiten Saisonsieg nur knapp verpasste. Bis zur letzten Runde lag der Italiener mit seinem Renault R25 in Führung und kam schließlich als Zweiter ins Ziel. Fernando Alonso, der nach dem total verregneten Qualifying vom 16. Startplatz losfahren musste, sicherte sich mit einer sehenswerten Aufholjagd noch den dritten Platz. Wäre er nicht mehrmals durch langsamere Konkurrenten aufgehalten worden, hätte er vielleicht sogar um den Sieg kämpfen können.
„Zum ersten Mal in dieser Saison hatte ich ein Auto, mit dem ich richtig gut überholen konnte“, meinte der Weltmeister. „Ich hatte das ganze Jahr über vielleicht zwei oder drei echte Überholmanöver, heute waren es 14. Aber ich konnte es mir auch leisten, Risiken einzugehen, da ich nichts zu verlieren hatte.“ Renault F1-Chefingenieur Pat Symonds schwärmte von der Vorstellung des Spaniers: „Es war großartig zu sehen, wie er das aggressive Rennen zeigte, das er uns versprochen hatte.“

Positive Saisonbilanz

Schon vor dem Finale in Shanghai kann Renault F1 eine positive Saisonbilanz ziehen. Nicht nur weil man als Team Fernando Alonso zum Weltmeistertitel verholfen hat, dem ersten, den ein Fahrer in einem reinrassigen Renault in der Formel 1 gewinnen konnte. Auch die anderen Zahlen sprechen für die Equipe Jaune: Insgesamt holte man in den bisherigen 18 Saisonrennen sieben Siege – sechs durch Fernando Alonso, einen durch Giancarlo Fisichella beim Saisonauftakt in Australien. Vom ersten Rennen an lag ein Renault Pilot an der Spitze der Fahrerwertung, wobei Fernando Alonso seine Führung, die er im zweiten Rennen holte, nie mehr aus der Hand gab. Ebenfalls vom ersten Rennen an führte Renault F1 in der Konstrukteurswertung und musste diese Führung nur nach dem Großen Preis von Brasilien für ein Rennen abgeben. Die Renault Piloten fuhren 17-mal aufs Podium, allein 14-mal landete Fernando Alonso in den Top drei.

„Wenn du siegst, hast du das Maximum erreicht, deshalb sind wir auch sehr glücklich“, sagte Flavio Briatore in seinem Saisonrückblick. „Wir haben 2001 mit dem Formel 1-Programm bei Renault begonnen und nach vier Jahren den Weltmeistertitel gewonnen. Es ist das erste Mal, dass ein großer Automobilhersteller das mit einem jungen Fahrer geschafft hat. Ein fantastischer Erfolg. Das ganze Team hat das sehr genossen.“

Zwei Punkte Vorsprung

Auf der Zielgeraden der Saison will Renault F1 jetzt noch einmal voll angreifen und sich auch den ersten Sieg in der Konstrukteurswertung sichern. Dank der starken Teamleistung in Suzuka liegt die Equipe Jaune vor dem Finale in Shanghai wieder zwei Punkte vor McLaren-Mercedes. Diesen Vorsprung will man in den Titelgewinn ummünzen. Helfen soll dabei auch eine weitere Ausbaustufe des erfolgreichen RS25-Motors, die beim letzten Rennen des Jahres zum Einsatz kommen wird. „Wir können nichts aus dem Hut zaubern, aber wir hören nie auf zu arbeiten“, sagte Denis Chevrier, der für die Motoren zuständige Technische Direktor von Renault F1. „Unsere Ausgangsposition ist gut, jetzt liegt es an uns, was wir daraus machen.“

Flavio Briatore sieht die Dinge mit der Gelassenheit des Strategen, der in seinen vielen Jahren in der Formel 1 schon so ziemlich alles erlebt hat. „Wir sind sehr, sehr glücklich mit der Fahrerweltmeisterschaft“, sagt er. „Wenn wir den Konstrukteurstitel nicht gewinnen, gehen unsere Glückwünsche an McLaren. Aber so lange wir eine Chance sehen, werden wir dafür kämpfen.“

Wien, 12. Oktober 2005

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