1. Oktober 2006 GP – China

2. Oktober 2006
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Renault übernimmt wieder die Spitze der Konstrukteurs-WM
Das Renault F1 Team erreichte in einem dramatischen Großen Preis von China in Shanghai heute die Plätze zwei und drei.

Fernando Alonsos zweiter Platz ist das Ergebnis eines überlegenen Qualifyings und eines weitgehend dominant geführten Rennens. Zwei entscheidende Phasen aber kosteten ihn den Sieg. Die erste trat am Ende des ersten Stints ein, als das Team nach Rücksprache mit Fernando und Michelin beschloss, nur die bereits stark abgenutzten Vorderreifen zu wechseln. Als Fernando wieder auf die Strecke fuhr, konnte er die vorher gezeigte Pace nicht mehr gehen. So schlossen Giancarlo Fisichella und Michael Schumacher schnell auf. Als Konsequenz zog er den geplanten Wechsel auf Trockenreifen und den zweiten Tankstopp auf Runde 35 vor. Dabei fiel eine Radmutter aus dem Schlagschrauber des Mechanikers am rechten Hinterrad, was empfindlich Zeit kostete. Das Team untersucht derzeit noch die genaue Ursache des Problems. Nachdem die gesamte Spitzengruppe ihre letzten Stopps absolviert hatte, lag er 25 Sekunden hinter dem führenden Michael Schumacher. 15 verbleibende Runden reichten trotz Alonsos herausragender Rundenzeiten nicht mehr für einen Angriff.
Teamkollege Giancarlo Fisichella zeigte mit vollen Tanks zu Beginn des Rennens eine starke Leistung und führte nach Alonsos Problemen bei abtrocknender Strecke das Rennen klar an. Er wechselte in Runde 41 auf Trockenpneus, wurde in seiner ersten Runde danach von Michael Schumacher überholt und kam schließlich als Dritter hinter seinem Teamgefährten ins Ziel.
Durch die starke Mannschaftsleistung konnte das Renault F1 Team wieder die Führung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft übernehmen und führt nun einen Punkt vor Ferrari. In der Fahrerwertung liegt Fernando Alonso nun zwei Rennen vor Saisonschluss punktgleich mit Michael Schumacher vorn. Der Deutsche führt aufgrund der größeren Anzahl an Siegen. Die Titelentscheidung wird daher voraussichtlich nun erst in drei Wochen im Finale in Brasilien fallen.

Fernando Alonso (Platz 2)
„Das war ein schwieriges Rennen für das Team, weil wir heute eine große Gelegenheit verpasst haben. Ich hatte in den ersten 20 Runden ein komfortables Polster aufgebaut, doch meine Vorderreifen waren schon ziemlich abgenutzt. Da die Strecke nur sehr langsam abtrocknete, wurden die Bedingungen immer schwieriger. Wir entschieden dann, nur die Vorderreifen zu wechseln – ein Fehler, wie man an Fisi und Michael sieht: Sie wechselten beim Tanken keine Reifen und fuhren danach klar schneller als ich. Danach konnte ich nur noch so früh wie möglich auf Trockenreifen wechseln und hoffen, noch Zeit auf Michael gutzumachen. Am Ende blieben einfach nicht genug Runden über, um noch heranzukommen. Für mich war es also ein schlechter Tag, aber dafür haben wir eine fantastische Situation in der Meisterschaft. Ich fahre jetzt voller Selbstvertrauen nach Japan. Wir hatten heute das schnellste Auto und haben nun noch zwei Chancen auf Siege. Ich glaube daran, dass wir es schaffen werden.“

Giancarlo Fisichella (Platz 3)
„Das war ein gutes Rennen für mich und ein gutes Ergebnis für das Team. Mein dritter Platz bringt mich in der Fahrerwertung an Massa vorbei, und das Team liegt in der Konstrukteurs-Meisterschaft wieder in Führung. Ich startete heute mit der schwersten Spritlast aller Top-Autos, deswegen waren die ersten Runden ziemlich schwierig. Doch mit abtrocknender Strecke kamen mir die Bedingungen immer mehr entgegen. Wir behielten bei meinem ersten Stopp die alten Reifen auf dem Auto. Daraufhin konnte ich meinen Vorsprung auf Michael sogar vergrößern. Aber als ich nach dem zweiten Stopp auf Trockenreifen wieder hinausging, war die Strecke dermaßen rutschig – und die Reifen waren noch nicht auf Arbeitstemperatur. Ich rutschte von der Linie und Michael ging vorbei. Danach drosselten wir die Drehzahl, um den Motor für Japan zu schonen, und konzentrierten uns darauf, den Podestplatz zu sichern. So wie unser Auto heute funktionierte, wissen wir, dass wir in der Lage sind, beide Titel zu gewinnen – und damit wollen wir nächstes Wochenende in Japan beginnen.“

Flavio Briatore (Geschäftsführender Direktor Renault F1)
„Für Fernando tut es uns leid. Er fuhr heute einfach fantastisch und dominierte im Trockenen wie im Nassen. Nach so einer Leistung gibt es nichts frustrierenderes, als den Sieg durch deine Finger gleiten zu sehen. Giancarlo fuhr gut und erreichte das Podium. Seine Punkteausbeute sicherte uns die Rückkehr an die Spitze der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Heute Abend wird noch der Ärger über die verpasste Chance überwiegen. Aber mit etwas Abstand müssen wir festhalten, dass wir hier das schnellste Auto hatten und beide Meisterschaften ausgeglichen sind. Wir wissen, dass wir über das Team und die Leistungsfähigkeit verfügen, um zu siegen.“

Pat Symonds (Chefingenieur des Renault F1-Teams)
„Wir suchen nicht nach Entschuldigungen. Dieses Rennen hätten wir gewinnen müssen, weil Renault und die Michelin-Reifen unter allen Bedingungen dominierten. Die Tatsache, dass wir dies nicht geschafft haben, ist frustrierend für das ganze Team. Fernando fuhr vom Start weg brillant. Als es auf seinen ersten Stopp zuging, sagte er uns am Funk, dass seine Vorderreifen ziemlich abgenutzt seien. In Abstimmung mit Fernando und Michelin entschieden wir, sie zu wechseln – und die Hinterräder am Auto zu belassen. Es wurde schnell klar, dass die Strecke abtrocknete und unsere Entscheidung falsch war. Als Konsequenz gingen wir das Risiko ein, Fernando früh hereinzuholen, um auf Trockenreifen zu wechseln – in der Hoffnung, wieder Zeit auf die Führenden gutzumachen. Doch das Problem beim Boxenstopp kostete uns weitere Zeit. Wir wissen im Moment nur, dass eine Radmutter aus dem Schlagschrauber fiel, aber nicht, warum das passierte. Danach fuhr Fernando einmal mehr fantastisch und holte auf Michael auf. Aber es blieb am Ende nicht mehr genug Zeit. Giancarlo fuhr in den entscheidenden Rennphasen gut und verlor seine Führung durch Pech nach seinem zweiten Boxenstopp. Wie viele andere wurde er durch die extrem rutschige Strecke überrascht, während sein Reifensatz noch nicht auf optimaler Temperatur war. Sein Podestplatz sichert uns allerdings die erneute Führung in der Konstrukteurs-WM, und diese Leistung beweist, dass wir gut genug sind, um beide Titel zu gewinnen. Die Michelin-Reifen waren im Trockenen und im Nassen überlegen, und sie ermöglichten uns, bei allen Bedingungen das Optimum aus dem Auto herauszuholen. Wir gehen jetzt mit neuem Selbstbewusstsein in die letzten Rennen. Der heutige Tag zeigte, dass der Renault das schnellste Auto ist. Wir beabsichtigen, das in den beiden Finalrennen zu beweisen und freuen uns auf einen packenden Titelkampf.“

RENAULT Presse & Öffentlichkeitsarbeit
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