Ein turbulentes Rennen und zwei Podiumsplätze für Renault e.dams in Mexiko

14. März 2016
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Renault e.dams sichert sich am allerersten ePrix von Mexiko im fünften Lauf der FIA Formula E-Meisterschaft 2015/16 mit Sébastien Buemi und Nicolas Prost zwei Podiumsplätze und die schnellste Runde im Rennen.
Am ersten Rennen der 100% elektrischen FIA Formula E-Meisterschaft auf dem mexikanischen Autodromo Hermanos Rodriguez zeigten sich die beiden Fahrer des Renault e.dams Teams in ihren Renault Z.E.15 Monoposto in Hochform.
Nachdem Sébastien Buemi und Nicolas Prost das freie Training dominierten, fuhren sie in ihrer jeweiligen Gruppe im Qualfying die beste Zeit und sicherten sich damit den Start im Shoot-out für die ersten fünf Startplätze (Superpole).
Prost startete als Vierter ins Shoot-out und sicherte sich den zweiten Startplatz hinter D’Ambrosio (Dragon Racing). Buemi nahm die Super-Quali als Letzter der fünf Superpole-Fahrer in Angriff, musste sich aber nach einem Fehler mit Platz fünf in der Startaufstellung zufrieden geben.

Nach dem Start durch die enge erste Schikane – die eigens für den ePrix eingebaut wurde – hielten die beiden e.dams-Piloten ihre Position. Einige Runden später zog Sébastien Buemi an Daniel Abt vorbei auf den vierten Platz, während Nicolas Prost Druck auf D’Ambrosio machte und Lucas di Grassi (ABT Schaeffler Audi Sport) in Schach hielt.

Die Abstände unter den Top 5 blieben während der ersten Rennhälfte minimal. Damit war klar, dass der Fahrzeugwechsel zur Rennmitte entscheidend zum Ausgang des Rennens beitragen würde.

Dementsprechend hektisch gestaltete sich der Fahrzeugwechsel. Sébastien Buemi fuhr an dritter Position aus der Box, direkt von seinem Teamkollegen Nicolas Prost. Dieser wiederum behinderte Abt beim Verlassen der Box, womit er sich eine «Drive-through»-Strafe einhandelte und das Rennen auf der (vorläufig) fünften Position beendete.

Sébastien Buemi wiederum kämpfte in einem atemberaubenden Duell mit D’Ambrosio um den zweiten Platz. D’Ambrosio konnte den «elektrisierenden» Zweikampf für sich entscheiden. Obwohl Sébastien Buemi bis zum allerletzten Meter massiv Druck machte, musste er sich (vorab) mit einer kleinen Zehntelsekunde Rückstand mit dem dritten Platz begnügen.

Nach einer Untersuchung durch die Kommissare wurde das Fahrzeug von Di Grassi wegen seines Gewichts nachträglich als nicht konform eingestuft, was die Disqualifikation zur Folge hatte. Damit rückte Sébastien Buemi auf Platz 2 nach. Loïc Duval wiederum handelte sich nach dem Rennen eine 15 Sekunden-Strafe ein, was für Nicolas Prost den dritten Platz frei machte. Zudem konnte er sich die schnellste Runde im Rennen gutschreiben lassen.

Mit diesem Resultat sicherten sich Sébastien Buemi in der Fahrerwertung und Renault e.dams in der Teamwertung die Führung im Zwischenklassement der Meisterschaft.

Nicolas Prost (Startnummer 8): «Abgesehen von Punta del Este fuhr ich an jedem Rennen dieser Saison um einen Platz auf dem Podium. Die Entscheide der Kommissare ermöglichten mir jetzt erstmals die Platzierung unter den ersten Drei. Wir wussten, dass die Performance da ist. Das bestätigten auch die Resultate in der Qualifikation. Ich musste also nur noch ein gutes Resultat herausfahren, um mein Vertrauen weiter aufzubauen.»

Sébastien Buemi (Startnummer 9): «Obwohl ich das Gefühl habe, dass wir für diese Strecke nicht die beste Abstimmung fanden, fiel das Resultat letzten Endes zu unseren Gunsten aus. Die Streckenführung auf diesem Circuit bietet nicht viel Freiraum zum Überholen. Das zeigten auch die Berührungen im Duell mit Jérôme [D’Ambrosio]. Das war wohl frustrierend, ist aber Teil des Rennsports. Insgesamt überwiegt die Genugtuung, dass wir die Führung in den beiden Klassierungen der Meisterschaft halten konnten.»

Vincent Gaillardot, Direktor des Formula E-Programms bei Renault: «Wir konnten vom freien Training an feststellen, dass wir sehr schnell unterwegs sind. Der Fehler von Sébastien während der Superpole-Quali hatte natürlich einen Einfluss auf den Rennverlauf – insbesondere auf einer Strecke, die das Überholen schwierig macht. Es zeigte uns, wie wichtig das fehlerfreie Fahren für eine Top-Platzierung in der Startaufstellung ist, um anschliessend im Rennen regelmässig auf die vordersten Plätze zu fahren.»

Alain Prost, Direktor: «Nach dem Entscheid der Kommissare ziehen wir eine positive Bilanz. Wir verfügen über ein leistungsstarkes Rennteam und über ein konkurrenzfähiges Fahrzeug, was sich auch im Schlussresultat des Rennens widerspiegelt. Die Veranstaltung selbst ist ein Riesenerfolg für die Formula E! Die mexikanischen Fans sind unglaublich und boten uns ein grandioses Spektakel.»

Jean-Paul Driot, Direktor: «Es sieht so aus, als hätte uns ein kleines Detail mit den Bremsen den Sieg in Mexiko gekostet. Wir werden das natürlich genauestens analysieren. Trotzdem haben Sébastien und Nicolas im Rennen eine starke Performance gezeigt. Mit einem zweiten und dritten Platz – und der schnellsten Runde von Nicolas – konnten wir die Führung in beiden Wertungen der Meisterschaft halten. Die verschiedenen Probleme während diesem Wochenende werden wir bis zum Start in Long Beach genauestens untersuchen.»

Der sechste Lauf zur FIA Formula E-Meisterschaft 2015/16 findet am Samstag, 2. April, in Long Beach statt.

Rennergebnis
1. Jérôme d’Ambrosio (Dragon Racing) 43 Runden
2. Sébastien Buemi (Renault e.dams) +0,106 s
3. Nicolas Prost (Renault e.dams) +25,537 s
4. Loïc Duval (Dragon Racing) +26,358 s
5. Robin Frijns (Andretti) +28,477 s
6. Sam Bird (DS Virgin Racing) +28,928 s
7. Daniel Abt (Abt Schaeffler Audi Sport) +30,051 s
8. Nick Heidfeld (Mahindra Racing) +36,373 s
9. Stéphane Sarrazin (Venturi) +37,291 s
10. Bruno Senna (Mahindra Racing) +37,603 s



Gesamtwertung Fahrer nach fünf von elf Rennen
1. Sébastien Buemi, 98 Punkte
2. Lucas di Grassi, 76 Punkte
3. Sam Bird, 60 Punkte
4. Jérôme d’Ambrosio, 58 Punkte
5. Loïc Duval, 44 Punkte
6. Nicolas Prost, 38 Punkte
7. Robin Frijns, 31 Punkte
8. Stéphane Sarrazin, 30 Punkte
9. Nick Heidfeld, 27 Punkte
10. Antonio Felix Da Costa, 16 Punkte


Gesamtwertung Teams nach fünf von elf Rennen
1. Renault e.dams, 136 Punkte
2. Dragon Racing, 102 Punkte
3. Abt Schaeffler Audi Sport, 92 Punkte
4. DS Virgin Racing, 66 Punkte
5. Mahindra Racing, 39 Punkte
6. Andretti, 31 Punkte
7. Venturi, 30 Punkte
8. Team Aguri, 20 Punkte
9. NEXTEV TCR, 14 Punkte
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