NEUER STRATEGIEPLAN „RENAULT 2016 - DRIVE THE CHANGE“ VERÖFFENTLICHT

10. Februar 2011
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Mit einem neuen strategischen Sechs-Jahres-Plan bereitet Renault sein zukünftiges Wachstum vor. Bereits bis zum Jahr 2013 plant das Unternehmen eine Steigerung seiner Verkaufszahlen auf drei Millionen Einheiten jährlich, eine operative Marge von fünf Prozent und einen positiven Free Cash Flow von zwei Milliarden Euro. Der Plan spiegelt den Markenclaim „Drive the Change“ wider, der nachhaltige Mobilität für breite Käuferschichten erschwinglich machen will.
Die Renault Gruppe wird an sieben Hebeln arbeiten, um die neuen Ziele zu erreichen. Dazu gehört, Innovationen weiter voran zu treiben, die Produktpalette und das Markenimage zu verstärken, das Vertriebsnetz weiter zu qualifizieren, die Ausgaben für Investitionen sowie Forschung und Entwicklung zu optimieren, die Kosten zu reduzieren und die Marktposition in Europa zu festigen sowie in den internationalen Märkten zu verbessern.

„Der Erfolg von „Renault 2016 – Drive the Change“ stützt sich auf den Einsatz aller Mitarbeiter von Renault, die die treibende Kraft des Unternehmens sind. Wir müssen die Zukunft heute vorbereiten, und es sind die Mitarbeiter, die mit ihrem täglichen Engagement das Unternehmen Renault von Morgen erarbeiten“, sagte Carlos Ghosn, Präsident und Chief Executive Officer von Renault. „Ein Unternehmen, das wettbewerbsfähig bleibt und die legitimen Ansprüche der Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre erfüllt. Eine starke Marke Renault, die Benchmark im Hinblick auf Qualität und Service ist und die unsere Mitarbeiter mit Stolz erfüllt. Ein Unternehmen, das fest in Frankreich verwurzelt, aber überall in der Welt vertreten ist und nachhaltige Mobilität für alle ermöglicht. Und ein nachhaltig agierendes Unternehmen, das bereit ist, die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bei Energieeffizienz und Umweltschonung anzunehmen“, so Carlos Ghosn weiter.

Renault hat die weltweite Wirtschaftskrise erfolgreich gemeistert, indem es sich von der Dominanz des europäischen Marktes und der Mégane Modellfamilie unabhängiger gemacht hat. Die Performance der Renault Gruppe basiert heute auch auf dem Verkaufserfolg der leichten Nutzfahrzeuge (hier ist Renault seit 13 Jahren Marktführer in Europa) und der kompakten Plattform M0 mit den Modellen Dacia Duster und Sandero. Außerdem hat Renault deutliche Fortschritte bei der Qualität erreicht: Die Garantiekosten gingen von 2006 bis 2010 um 57 Prozent zurück.

Diese Errungenschaften ermöglichen Renault anhaltendes Wachstum: Im Jahr 2013 will das Unternehmen mehr als 3 Millionen Fahrzeuge und einen operativen Free Cash Flow von mindestens 2 Milliarden Euro erreichen. Die operative Marge der Renault Gruppe sollte dann mehr als 5 Prozent des Umsatzes ausmachen.

Außerdem soll dem Aufsichtsrat eine neue Form der Dividendenausschüttung vorgeschlagen werden, die den Aktionären jedes Jahr bei der Jahreshauptversammlung zur Abstimmung vorgelegt wird. Das neue Modell ruht auf zwei Säulen: Die Dividenden verbundener Unternehmen werden regelmäßig im folgenden Jahr an die Renault Aktionäre ausgeschüttet. Darüber hinaus kann eine zusätzliche Dividende auf der Basis des Free Cash Flow der Automobilsparte ausgezahlt werden – abhängig vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld und der Ertragslage von Renault.

Sieben Hebel, um die Ziele des neuen Plans zu erreichen
1. ) Innovationen für umweltverträglichere Fahrzeuge

Zusammen mit Allianz-Partner Nissan will Renault zum Marktführer bei der emissionsfreien Mobilität werden und als erster Automobilhersteller eine komplette Palette von erschwinglichen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen mit Elektroantrieb anbieten. Bereits in diesem Jahr schlägt Renault mit dem Marktstart der drei batterie-elektrisch betriebenen Fahrzeuge Fluence Z.E., Kangoo Express Z.E. und Twizy ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte auf. 2012 folgt mit dem ZOE ein weiteres Elektrofahrzeug.

Neue Verbrennungsmotoren mit „Energy“-LabelMit dem komplett neuen 1,6-Liter-Diesel „Energy dCi 130“ wird Renault den leistungsstärksten Selbstzünder seiner Hubraum­klasse anbieten. Gleichzeitig wird das Triebwerk über das beste Emissions-/Leistungsverhältnis seiner Klasse verfügen. Im Scénic und Grand Scénic wird er ab Mai 2011 die CO2–Emissionen im Vergleich zur Vorgängergeneration um 20 Prozent reduzieren.

Die neuen Energy TCe-Benzinmotoren werden die CO2-Emissionen im Kleinwagensegment, der Kompakt- und kompakten Mittelklasse (A-, B- und C-Segment) sogar um rund 30 Prozent verringern. Dies entspricht einem Rückgang um rund 40 Gramm CO2 pro Kilometer oder einen Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer.

Insgesamt werden die Renault CO2-Flottenemissionen von heute durchschnittlich 137 Gramm pro Kilometer bis zum Jahr 2013 auf 120 Gramm pro Kilometer deutlich sinken. Wenn sich 2016 die Renault Elektrofahrzeuge auf dem Markt etabliert haben, wird der Wert sogar bei weniger als 100 Gramm CO2 pro Kilometer liegen.

2.) Eine robuste Produktplanung
Im Jahr 2012 wird die Z.E.-Palette (Zero Emission) von Renault vier Fahrzeuge umfassen, gefolgt von weiteren Neuerscheinungen zwischen 2014 und 2016. Bis 2016 kann Renault zusammen mit Allianz-Partner Nissan weltweit 1,5 Millionen Elektrofahrzeuge vermarkten. Die Produktionskapazität der Renault-Nissan Allianz wird ab 2015 bei 500.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr liegen.

Größere und breitere Palette von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor
Im Jahr 2013 werden die Marken der Renault Gruppe 44 Modelle im Angebot haben, bis 2016 wird diese Zahl auf 48 steigen. Zum Vergleich: 2010 umfasste das Portfolio der Renault Gruppe 40 Typen, 2005 waren es noch 30 Modelle.

Neben der Z.E-Palette wird Renault aktuelle Neuauflagen volumenstarker Modelle auf den Markt bringen. Hierzu zählen der überarbeitete Twingo 2011, der neue Clio 2012 sowie von Dacia ein neues Familienfahrzeug und ein leichtes Nutzfahrzeug.

Außerhalb Europas wird Renault eine Fahrzeugpalette anbieten, die genau auf die Bedürfnisse der internationalen Märkte zugeschnitten ist. Hierzu zählen insbesondere auch Modelle der gehobenen Klasse wie Fluence und Latitude sowie der SM7 der koreanischen Tochtermarke Renault Samsung Motors. Auch das unter den Markennamen Dacia und Renault vermarktete SUV-Modell Duster spielt eine Schlüsselrolle beim Wachstum außerhalb Europas.

3.) Ein stärkeres Markenimage
Renault strebt die Stärkung seines Markenimages durch Innovationen für alle, Qualität und Design an.

Innovationen für alle
Die Renault Unternehmensgeschichte ist gekennzeichnet von erschwinglichen Innovationen für breite Käuferschichten. Jüngstes Beispiel ist das integrierte Navigationssystem Carminat TomTom zum Preis von weniger als 500 Euro. Die kommenden Elektrofahrzeuge mit dem Anschaffungspreis und den Betriebskosten eines vergleichbaren Dieselmodells werden die Rolle von Renault als innovative Marke mit erschwinglichen Produkten weiter stärken.

Qualität
Auch die aktuelle Qualitätsoffensive trägt zur Stärkung des Markenimages bei. Die wichtigsten markenübergreifenden Umfragen listen Renault Modelle heute bei den Fahrzeugen mit der besten Qualität. Bei der Zuverlässigkeit rangiert die Marke ebenfalls unter den Top Drei. Ziel der Renault Gruppe ist, diese Fortschritte einer breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen. Darüber hinaus strebt der Konzern bis Ende 2013 bei der Qualität die führende Position unter den Volumenherstellern an.

Design
Die Studie DeZir, die auf dem Pariser Autosalon 2010 präsentiert wurde, gab den ersten Ausblick auf die neue Renault Designstrategie. Weitere Konzeptfahrzeuge sollen den Blick auf die künftige Formensprache schärfen, darunter auch das Crossover CAPTUR. Der aktualisierte Twingo und der neu entwickelte Clio werden die neue Designlinie erstmals in die Serie einführen.

4.) Herausragende Servicequalität
Renault genießt in vielen Ländern, wie etwa Frankreich und Spanien, einen exzellenten Ruf für seine herausragende Servicequalität. Ziel des Unternehmens ist es, dieses hohe Niveau weltweit zu etablieren und auf alle Servicebereiche auszudehnen: Verkauf, Kundendienst und Finanzierungsangebote. Ab 2011 wird Renault erstmals im Rahmen eines Kundenversprechens acht Händlerverpflichtungen formulieren. Hierzu gehören garantierte Testfahrten für jedes Modell ebenso wie Informationen zum Bestellstatus bis zum Zeitpunkt der Auslieferung.

5.) Optimierte Ausgaben für Investitionen und Entwicklung
Der Strategieplan „Renault 2016 – Drive the Change“ sieht vor, die Ausgaben für Investitionen, Forschung und Entwicklung unter neun Prozent des Umsatzes zu halten. Gleichzeitig wird die Renault Gruppe ihr Vertriebsgebiet weiter ausdehnen und ihre Innovationspolitik fortsetzen.

Mehr gemeinsame Plattformen
Eine neue gemeinsame Plattform mit Nissan für die mittleren und gehobenen Segmente (C/D-Plattform) soll die Produktion von 1,5 Millionen Fahrzeugen pro Jahr ermöglichen. Renault und Daimler werden eine gemeinsame A-Plattform für die künftigen Kleinwagenmodelle Twingo und Smart nutzen. Renault wird bei den leichten Nutzfahrzeugen gemeinsame Plattformen mit Nissan und Daimler nutzen.

Insgesamt werden 80 Prozent aller Fahrzeuge, die Renault zwischen 2014 und 2016 auf den Markt bringt, auf einer gemeinsam mit einem Partner genutzten Plattform basieren.

Standardisierung durch Module
Renault setzt auf verstärkte Standardisierung durch Module. Diese werden von Beginn an so gestaltet, dass sie für verschiedene Modelle verwendbar sind. Erstmals kommen sie bei den neuen M0- (Einstiegs-), B- und C/D-Plattformen zum Einsatz.

6.) Kosten reduzieren, um noch wettbewerbsfähigere Fahrzeuge zu produzieren
Mit Hilfe der „Monozukuri“-Methode des Allianzpartners Nissan will Renault die direkten Kosten für die Fahrzeuge um jährlich vier Prozent reduzieren. Renault hat den „Monozukuri“-Ansatz 2010 in vier Pilotwerken eingeführt und wird ihn jetzt auf alle Produktionsstätten der Gruppe ausweiten. Bei den Kostensenkungen ist der gesamte Wertschöpfungsprozess im Blick, angefangen beim Design bis zur Auslieferung an den Kunden. Monozukuri wird dazu beitragen, die direkten Kosten bis 2013 um zwölf Prozent zu senken.

Renault passt seine Produktionskapazitäten in Europa an und erhöht die Fahrzeugproduktion im Ausland. Die Auslastung der Werke wird von der Allianz mit Nissan und der strategischen Kooperation mit Daimler profitieren. Bis Ende 2013 wird daher die Produktionskapazität um 20 Prozentpunkte steigen und sich die Auslastung der Werke in aller Welt auf über 100 Prozent verbessern.

7.) Marktposition in Europa festigen und international ausbauen
Renault ist die Nummer zwei der Einzelmarken in Europa: In einem Markt mit schwachem Wachstum und sinkenden privaten Haushaltsbudgets für Neuwagen, die von 2000 bis 2010 um rund ein Viertel geschrumpft sind, möchte Renault vom Trend zu kleineren Fahrzeugen und erschwinglichen Technologien profitieren und auf diese Weise seine Position in Europa festigen.

Brasilien, Indien und Russland genießen international die höchste Priorität. Renault erwartet, dass Brasilien im Jahr 2013 der zweitgrößte Absatzmarkt für Renault sein wird, Russland der viertgrößte – ein Sprung von fünf Rängen nach oben. Zusammen mit Lada würde Renault 2013 die Nummer eins in Russland sein. Indien könnte 20 Plätze aufsteigen und auf Rang elf der wichtigsten Renault Märkte landen. In Brasilien strebt das Unternehmen dauerhaft einen Marktanteil von mehr als fünf Prozent an und wird 2011 die drei neuen Modelle Sandero Phase 2, Fluence und Duster einführen. Der Marktanteil in Russland soll 2013 sechs Prozent erreichen (ohne Lada), allerdings auf Basis einer vergrößerten Modellpalette: Der Duster wird 2012 eingeführt, 2013 folgt ein weiterer Kompaktwagen auf der M0-Plattform, der im Lada Werk Togliatti vom Band laufen soll. Auch das Renault Angebot in Indien wird rasant zunehmen: 2011 erscheinen erstmals Koleos und Fluence auf dem Subkontinent, 2012 ein neues Sports Utility Vehicle, 2013 schließlich sechs weitere neue Modelle.

Ausblick auf 2011
Der weltweite Markt für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge wird 2011 um rund sechs Prozent wachsen. Die Märkte außerhalb Europas werden dabei ihre Wachstumsdynamik beibehalten, während sich der europäische Markt auf dem aktuellen Niveau konsolidieren sollte (0 bis minus 2 Prozent), trotz des Rückgangs von schätzungsweise acht Prozent in Frankreich. Vor dem Hintergrund der starken Modellpalette und der Einführung der ersten Elektrofahrzeuge erwartet Renault, die Absatzzahlen und Erlöse in 2011 zu erhöhen. Die Gruppe strebt 2011 einen positiven Free Cash Flow von mehr als 500 Millionen Euro an und Aufwendungen von neun Prozent des Umsatzes für Investitionen, Forschung und Entwicklung.
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